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Samstag, 10. März 2012

Realsimulation Outerra Anteworld

Ab und zu poste ich ja auch mal was zum Thema "virtuell", das nichts mit Second Life zu tun hat. Heute ist es mal wieder soweit.

Am Donnerstag hatte Wagner James Au auf New World Notes einen Artikel zur neuen Outerra Engine geschrieben. Diese Rendersoftware erzeugt aus realen Geodaten eine sehr realistische, virtuelle Umgebung. Das Ganze dann nicht im kleinen, quadratischen Simulatormaßstab von Second Life, sondern gleich in der Größe unseres gesamten RL-Planeten. Verwendet werden die Geodaten von Blue Marble Next Generation aus dem Nasa Earth Observatorium, sowie von SRTM v4 aus dem CIAT Projekt. Für das Rendering auf dem Bildschirm werden dann die Landschaftsdetails in einer höheren Auflösung mittels prozeduraler Algorhythmen dynamisch in Echtzeit berechnet.

Outerra Anteworld: Blick auf den High Mountain Airport
Die Skalierung reicht von wenigen Zentimetern bis zu mehreren tausend Kilometern. Die Atmosphäre wird ebenfalls in Echtzeit gerendert und die Ozeane haben animierte Wellen. Über die realen Geodaten können Vektordaten gelegt werden, wie zum Beispiel Straßen, Gebäude, Vegetation oder Fahrzeuge. Ebenso gibt es Vehikel Physik, sowohl für Land- als auch für Luftfahrzeuge. Städte oder andere Bauten aus der realen Welt, sind jedoch nicht enthalten. Die Oberfläche der Erde ist in dieser Simulation erstmal ohne Zivilisation.

Einstellungen für Vehikel
Das alles wurde von Outerra nun in eine Testumgebung mit dem Namen "Anteworld" gepackt und in einem Alpha Release veröffentlicht. Die Demo kann man sich kostenlos herunterladen. Die Vollversion, mit der Möglichkeit bereits Inhalte innerhalb der virtuellen Umgebung zu erzeugen, kostet 15 US$. Ich habe mir gestern mal die Demo gezogen und sie ausprobiert. Jetzt bin ich am überlegen, ob ich mir die Vollversion hole, die natürlich upgradeberechtigt für zukünftige Releases ist. Aber dazu später mehr.

Hier erstmal die Hauptmerkmale der Alpha Version:
  • Erkundung des kompletten Planeten Erde in realer Skalierung.
  • Baut auf realen Geodaten der Nasa auf. Daten werden dynamisch heruntergeladen, wenn man in den Sichtbereich der Landschaft kommt.
  • Spätere Versionen sollen mit fraktalen Berechnungstechniken eine hohe Detaillierung im Zentimeter-Bereich ermöglichen.
  • Vektorbasiertes Straßensystem, das sich der Landoberfläche anpasst.
  • Möglichkeit, statische Objekte und Vehikel mit Fahrphysik innerhalb der Umgebung zu erzeugen.
  • Wettersystem mit Regen, Schnee, usw.

Die Demo hat nur eine Bepflanzungsart (nordischer Wald) und es werden keine Flüsse und Seen angezeigt. Außerdem gibt es kein Wettersystem.

Das ist das Video, das mich neugierig auf Outerra gemacht hat:




Und hier noch eine Demo, wie globales Terraforming in Outerra funktioniert:




Ich habe mir die Demo nach ansehen der Videos geholt und ausprobiert.
Das sind meine Erfahrungen:

Blick aus dem Truck, den man in der Demo fahren kann
Der Download ist 219 MB groß und installiert benötigt Anteworld ca. 450 MB. Zu Beginn kann man die Kamera nur über die WASD-Tasten steuern. Das kann man jedoch in den Einstellungen auch auf die Cursor-Tasten (oder sonst wohin) legen. Zusätzlich dient auch die Maus dazu, bei Kamerafahrten die Richtung zu ändern. Mit der Umschalttaste kann man die Kamerageschwindigkeit auf ein irrsinniges Tempo erhöhen (wichtig für Verlassen der Erdatmosphäre).

Mit der Esc-Taste wird das Menü geöffnet. Das ist noch ziemlich spartanisch, aber die wichtigsten Dinge sind einstellbar. Das Grafikfenster ist in der Voreinstellung 1280x720 groß. Es lässt sich aber auf alle von der Grafikkarte unterstützten Auflösungen umstellen. Zugunsten der Performance, habe ich die Ausgangsgröße beibehalten. Die Performance ist sowieso eine der Stärken von Anteworld. Etwas, wie Lag gibt es nicht. Die Landschaft, Häuser und Pflanzen sind einfach da, wenn sie in Sichtweite kommen. Lediglich bei einer Kamerafahrt außerhalb der Atmosphäre mit anschließendem Eintauchen an einem noch nicht besuchten Teil der Erde, werden die benötigten Daten erst heruntergeladen und das kann etwas dauern. Aber Lag gibt es deshalb trotzdem nicht. Die Landschaft wird einfach als verwaschene, glatte Texturfläche angezeigt, bis alle Daten geladen wurden.

So sieht der Truck von außen aus
Bewegt man sich am Boden oder knapp darüber, sind Naturgeräusche zu hören, wie Vögel, Wasser oder das Streifen der Kamera an den Baumwipfeln. In der Demo kann man nur mit der Kamera herumfliegen, oder mit einem Lastwagen durch die Gegend fahren. In der Kaufversion gibt es dann noch Hubschrauber, Flugzeuge und Ufos als Fortbewegungsmöglichkeiten. Ebenfalls nur in der Vollversion, kann man neue Straßen, Flüsse, Objekte und Vehikel erstellen, sowie Terraforming durchführen. Die Umwelteinstellungen hingegen lassen sich auch in der Demo verändern (Sonnenstand, Schatten, Himmelsfarbe, etc.).

Die Kamera hat keine Kollisionen mit Objekten oder Pflanzen, aber mit der Landschaftsoberfläche. Man kann also mit der Kamera nicht "unter" die Erde geraten.
Über einen Locations Button kann man in der Demo eine von fünf abgespeicherten Standorten laden, was dann nochmal viele MBs an Daten aus dem Internet herunterlädt.

Diesen Apache kann man leider in der Demo nicht fliegen


Ich habe bei meinen ersten Test sowohl lange Kameraflüge gemacht, als auch diesen 8-rädrigen Lastwagen gefahren. Beides wird jedoch nach einer halben Stunde etwas langweilig. Was mir am meisten fehlt, ist irgendwie ein Avatar, den man vor sich herlaufen oder fliegen sieht. Und natürlich erstellte Inhalte anderer Personen. Wenn man diese Welt so bebauen könnte, wie es in Second Life möglich ist, dann wäre das die ultimative virtuelle Welt. Bei der Grafik in Verbindung mit der Perfomance, ist Anteworld Second Life bereits jetzt um 10 Jahre voraus.

Allerdings bräuchte es dann wahrscheinlich dennoch einige Jahre, bis die Inhalte, die Infrastruktur und das webseitige Umfeld einer solchen virtuellen Welt annähernd auf das Niveau von Second Life anwachsen würde. Ich bin von dem Konzept, das Outerra verfolgt, jedoch ziemlich überzeugt und werde diese Plattform in Zukunf im Auge behalten, denn aktuell ist es ja "nur" eine Alpha.

Quelle: outerra.com



Hier noch die Anforderungen von Anteworld für einen PC:

Minimum:
  • Nvidia 8800GT oder besser, ATI 4850 oder besser
  • 512 MB GPU Speicher
  • 2-Kern CPU

Empfohlen:
  • Nvidia 460GTX oder besser, ATI 6850 oder besser
  • 1 GB GPU Speicher

>> Download-Seite für Outerra Tech Demo
>> Homepage Outerra
>> Verschiedene Videos zu Outerra - (schaut euch mal das vom Apache AH-64 an)

1 Kommentar:

  1. Nun hast du mich neugierig gemacht. bin gerade dabei mir es runter zu laden. Vielen dank für den Tipp,Maddy :-)

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